Therapeutisches Yoga
Was ist das?
Wenn Physio dir nicht dauerhaft hilft:
Die Übungen im Therapeutischen Yoga sind so einfach, dass jeder sie ausführen kann! Es ist Physiotherapie mit dir selbst ;)
Einfach bedeutet im Therapeutischen Yoga, dass wir schlichte Haltungen einnehmen. Das heißt allerdings nicht, dass diese auch leicht sind — im Gegenteil, sie erfordern viel Konzentration und Muskelarbeit und sind in diesem Sinne recht herausfordernd.
Ausserdem sind es oft ungewohnte, kleine und feine Bewegungen, die wir gemeinsam in der Klasse üben. Wir nehmen Haltungen ein, die das Gegenteil von unseren alltäglichen Haltungen sind und uns deswegen oft neu oder erstmal etwas anders vorkommen.
Aber dann spätestens nach der 3. Wiederholung, macht es “klick” und die erste Mind-Body Verbindung ist aufgebaut, so dass du bereits leichter und intensiver in die Bewegung bzw. Haltung reinkommst, sie dann tiefer und kraftvoller ausführen kannst und diese ihren guten Effekt bringt.
Laut Statista haben 63% Frauen und 55% der Männer speziell im unteren Rückenbereich Schmerzen. Interessanterweise ist laut dieser Statistik die Verteilung von Schmerzen nach Körperregion aufgeteilt. Die Schmerzen im unteren Rücken sind im Vergleich zu allen anderen Körperregionen die am häufig in Deutschland vorkommenden Schmerzen. Gleich gefolgt von Nacken- und Schulterschmerzen.
Das ist der Grund warum wir im Therapeutischen Yoga genau diese Bereiche — den unteren Rücken, den Nacken und die Schultern — bearbeiten.
Warum üben wir bestimmte Übungen?
Oft gibt es kein absolutes “richtig” oder “falsch”, aber unser Alltag zwingt uns in bestimmte Formen und bestimmte Haltungen werden extrem lange eingenommen, so lange dass unser Körper aus der Balance kommt und einseitig (schwach, verkürzt, …) wird.
Daher fokussieren wir uns im Therapeutischen Yoga auf die großen im Alltag oft zu lange eingenommenen Haltungen, die am Ende bei sehr vielen Menschen zu unteren Rückenschmerzen führen.
Was wird in der therapeutischen Yogaklasse gemacht?
1. Unsere Körpervorderseite ist durch unsere oft sitzenden Haltungen verkürzt. Die Körperrückseite wird schwach. Daher öffnen wir die Körper-Vorderseite und stärken die Körperrückseite.
2. Um unsere Bein- und Hüftregion wieder in ihre Balance zu bringen, arbeiten wir hier überwiegend an der internen Rotation der Beine, da im Alltag unsere Beine beim Sitzen automatisch auseinander fallen und daher zu oft nach außen rotieren, was wiederum untere Rückenschmerzen verstärkt.
Wir alle sitzen zu viel jeden Tag. Umso wichtiger ist es, dass wir auf unsere Haltung achten. Deine Haltung zeigt, wie dein Körper im Stehen oder Sitzen ausgerichtet ist.
Deshalb brauchen wir therapeutisches Yoga, denn mehr als bei allgemeinen Yogaklassen liegt der Fokus im Therapeutischen Yoga auf der Gesundheitsförderung.
Schau mal in den Spiegel!
Welche Haltung nimmt dein Körper ein, wenn du stehst oder sitzt?
Im Optimalfall würden deine Körperbereiche so ausgerichtet sein, dass sie einander keinen Schaden zufügen. Dann würde man von einer korrekten Haltung sprechen — sprich, einer neutralen Haltung, einer neutralen Wirbelsäule.
Wir neigen meistens dazu, gekrümmt zu sitzen. Da wir alle viel zu viel Zeit in dieser Fehlhaltung beim Sitzen verbringen, verkümmert die hintere Seite des Körpers. Die Muskeln werden schwach, weshalb der Rücken “gestrafft” und gestärkt werden muss. Die Muskeln der Körpervorderseite hingegen verkürzen und müssen verlängert und geöffnet werden.
Vorteile von Therapeutischem Yoga
Während eine normale Yogastunde aus Übungen für den ganzen Körper besteht, wird im Therapeutischen Yoga eine gezielte Abfolge an Übungen gemacht, die bei einem speziellen Problem helfen wie zum Beispiel bei Rückenproblemen, Schulter- und Nackenbeschwerden, Knie- und Gelenkschmerzen. Yogatherapie kann vorbeugend, begleitend oder heilend sein und auch in einer Einzelstunde noch optimiert werden.
Therapeutisches Yoga ist immer ganzheitlich, d.h. Körper, Geist und Atem werden angesprochen, da der Mensch als Gesamtsystem betrachtet wird, dessen Vorgänge auf verschiedenen Ebenen ineinandergreifen. Die Grenzen zwischen Gesundheit, Selbstheilung, geistiger Entwicklung sind fließend. Die Selbstheilung durch Körper-, Atem- und Mentalübungen wird angestrebt:
Entspannungsübungen regen die Selbstheilungskräfte an. Körperliche Kräftigungsübungen stärken langfristig das Gesamtsystem. Mentale Reflexionsübungen helfen dabei, die Bewegungen des Geistes aufzuspüren, die z. B. Verspannungen im Rücken begünstigt haben.
Gesünder durchs Leben
Wir Menschen haben das Ziel, gesund durchs Leben zu gehen. Wer versteht, dass die Verantwortung dabei bei jedem Einzelnen ist, kann sein Leben drastisch ändern und das Wohlbefinden im eigenen Körper stark erhöhen. Yoga kann tolle Auswirkungen auf den Organismus haben und deine Lebensqualität verbessern. Von ganz besonders großer Bedeutung ist dabei die bewusste Verbindung zur eigenen Atmung, die die Brücke schlägt zwischen unserem Körper und unserem Geist. Du wirst auch recht schnell positive Effekte wahrnehmen, da diese Art von Yoga eben speziell auf gewisse Krankheitsbilder ausgerichtet ist.
Für wen sind die Übungen?
Du kannst an offenen Yogastunden oder an privaten Therapiestunden teilnehmen. Die Entscheidung hängt immer von den eigenen Bedürfnissen und Wünschen ab.
Die Übungen im therapeutischen Yoga sind so einfach, dass jeder sie ausführen kann. Habe also keine Bedenken, dass es zu anstrengend oder kompliziert für dich sein könnte.
Das ist, was das therapeutische Yoga so wunderbar macht.
Autorin: Christina Metzler